Zu den Protesten in China

Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Twitter veröffentlicht.

Die New York Times, die bereits im März 2020 eine Politik der „Herdenimmunität“ gegenüber Covid-19 forderte und der fabrizierten Verschwörungstheorie vom „Wuhan-Labor“ Vorschub leistete, berichtet enthusiastisch über Demonstrationen gegen Zero Covid in China.

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Das Video der New York Times hebt den Slogan „Kein PCR-Test – Wir wollen Freiheit!“ hervor. Freiheit wovon? Die Freiheit, Krankheiten zu übertragen? Die Freiheit, ältere Menschen zu infizieren und zu töten? Freiheit von sozialer Verantwortung? Die Freiheit, ungeachtet der Konsequenzen „Spaß zu haben“?

Insoweit diese Demonstrationen essentielle Maßnahmen anprangern, die notwendig sind, um die Übertragung von #Covid zu stoppen, sind sie politisch reaktionär und haben keine Unterstützung verdient. Aus den Videos geht hervor, dass die Demonstranten aus der Mittelschicht kommen.

Die Restauration des Kapitalismus in China hat zu enormer sozialer Ungleichheit geführt und eine beträchtliche wohlhabende Mittelschicht geschaffen, die alle bekannten Merkmale dieses Milieus aufweist: extremen Individualismus, Egoismus und Feindseligkeit gegenüber der Arbeiterklasse.

Die Behauptung, dass es sich bei den Protesten um rein spontane Ausbrüche weit verbreiteter Unzufriedenheit handelt, ist höchst zweifelhaft. Man muss vermuten, dass die Studierenden die Sympathie, ja sogar die offene Unterstützung der rechtesten Elemente der KPCh haben, welche die Pandemiebeschränkungen für Unternehmen beseitigen wollen.

Die Beweggründe der #Foxconn-Beschäftigten, die gegen brutale Arbeitsbedingungen und Ausbeutung protestieren, haben eine ganz andere Zielrichtung als die von den westlichen Medienkonzernen gepriesenen Demonstrationen. Ihre Kämpfe verdienen Unterstützung.

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