Dieser Artikel wurde ursprünglich als Thread auf Twitter veröffentlicht.
In seinem Buch „American Fascists“ verurteilte Chris Hedges Verhandlungen mit der faschistischen Rechten. Er schrieb, mit ihnen sei nicht zu argumentieren, sie seien demokratiefeindlich und „auf unsere Zerstörung aus“. Jetzt rechtfertigt Hedges seine Kapitulation vor Neonazis als „politische Reife“.
Am 16. Januar 2018 führten Hedges und ich eine einstündige Online-Diskussion über das Thema Internetzensur und die politische Krise in den Vereinigten Staaten. Hier kann man sehen, wie weit er in den letzten fünf Jahren nach rechts gerückt ist.
Etwa bei Minute 55 der Diskussion schlug ich ein gemeinsames Vorgehen von Sozialisten und fortschrittlichen Kräften auf der Linken gegen Krieg, Zensur und alle Angriffe auf demokratische Rechte vor. Hedges war mit diesem Vorschlag einverstanden. Er rief sogar zur Lektüre von Marx und Trotzki auf!
Nach dieser Diskussion lud mich Hedges ein, in seiner Sendung „On Contact“ aufzutreten. Doch nach diesem Interview begann Hedges, zunehmend demoralisiert durch die scheinbare Macht der Rechten, sich an der reaktionären MAGA-Bewegung zu orientieren.
Jetzt ist er so tief gesunken, ein gemeinsames Vorgehen mit den Faschisten zu befürworten. Welch erbärmliche Degeneration eines talentierten und ehemals linken prinzipiellen Journalisten.