„Genosse Bogdans prinzipielle und mutige Haltung inspiriert mich sehr“

Kampagne zur Freilassung des ukrainischen Sozialisten und Kriegsgegners Bogdan Syrotjuk gewinnt internationale Unterstützung

Die Kampagne zur Freilassung des ukrainischen Sozialisten Bogdan Syrotjuk gewinnt internationale Unterstützung. Das faschistoide ukrainische Regime hat Bogdan, einen ausgesprochenen Gegner des Nato-Stellvertreterkriegs, gefangen genommen.

Syrotjuk wurde vor mehr als einem Monat wegen angeblichen Hochverrats verhaftet. Die fingierte Anklage basiert auf „Gesinnungsjustiz“ und stützt sich darauf, dass er sich gegen den Krieg zwischen der Ukraine und Russland ausgesprochen und Artikel für die World Socialist Web Site verfasst hat.

Syrotjuk droht eine lebenslange Haftstrafe. Als sozialistischer Internationalist und Trotzkist, der die Junge Garde der Bolschewiki-Leninisten (YGBL) in der Ukraine und Russland gegründet hat und anführt, hat Syrotjuk für die Vereinigung der russischen und ukrainischen Arbeiterklasse gekämpft und sich gegen den Krieg und die kapitalistischen Regierungen von Selenskyj in Kiew und Putin in Moskau ausgesprochen. 

Bogdan Syrotjuk

In den USA hat die Journalistin und Co-Moderatorin des bekannten Podcast „Useful Idiots“, Katie Halper, die Erklärung der WSWS gepostet, in der sie die Freilassung von Bogdan Syrotjuk fordert. Ihr Tweet wurde von der Journalistin Rania Khalek vom BT Newsroom geteilt.

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Die Journalisten Kit Klarenberg und Alex Rubinstein haben Bogdan Syrotjuks Fall in ihrem Podcast diskutiert.

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Landon Gourov, ein Highschool-Schüler und Mitglied der International Youth and Students for Social Equality (IYSSE) aus den USA, appellierte mit einer Videobotschaft an Jugendliche auf der ganzen Welt, sich am Kampf für Bogdans Freiheit zu beteiligen. Darin erklärte er:

Bogdan ist erst 25 Jahre alt, nur ein paar Jahre älter als ich. Die Missachtung demokratischer Rechte kennt kein Alter, sie zielt darauf ab, den Widerstand der Arbeiterklasse und der Jugend auszumerzen. Im Fall von Bogdan geht es um die Verteidigung demokratischer Rechte und um Widerstand gegen den Krieg. Ihn nicht zu verteidigen, würde bedeuten, keinen Kampf gegen den Krieg und für die demokratischen Rechte zu führen. Was würde das für die Jugend bedeuten?

Eines muss absolut klar sein: Die imperialistischen Regierungen, die Israel mit Waffen und Geld für seinen Völkermord versorgen, sind die gleichen Regierungen, die auch die Ukraine in ihrem Konflikt mit Russland bewaffnen und finanzieren. (...) Präsident Biden hat deutlich gemacht, dass der mögliche Einsatz von Atomwaffen die US-Regierung nicht davon abbringen wird, ihre Ziele gegenüber Russland zu erreichen. (...) Zudem würde ein Krieg gegen Russland eine noch massivere militärische Aufrüstung der USA erfordern, als es jetzt bereits der Fall ist. Die USA würden versuchen, durch eine Wehrpflicht Soldaten aus der Jugend zwangsweise zu rekrutieren.

Genau wie es jetzt in der Ukraine geschieht, würden Schüler und Studierende aus ihrer Umgebung gerissen, um in einem Krieg zu kämpfen, der nicht ihren Interessen dient, sondern denen der imperialistischen Mächte, die bereit und blutrünstig genug sind, um ihren wirtschaftlichen Niedergang durch die Neuaufteilung der Welt zu kompensieren, um die Rohstoffe unter sich aufzuteilen. (...)

Bogdan nicht zu verteidigen, hätte weitreichende Folgen. Nicht nur dass ein unschuldiger junger Mann zu lebenslanger Haft verurteilt würde, was einer Todesstrafe gleichkäme. Es wäre auch ein Präzedenzfall für die gewaltsame Unterdrückung von jungen Kriegsgegnern und Linken in den USA und auf der ganzen Welt. Daher rufe ich die Highschool-Schüler in den USA und weltweit auf, Bogdan zu verteidigen! Tretet der IYSSE bei und kämpft für seine Freilassung aus dem Gefängnis!

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Während der letzten Woche stieß die Kampagne für Bogdans Freilassung auch in der Ukraine, in Russland und in anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion und ex-Jugoslawiens zunehmend auf Resonanz. Die Marxistische Tendenz (IMT) in der Ukraine forderte die Freilassung von Bogdan Syrotjuk. Aus parteipolitischen Gründen entschied sich die Organisation jedoch, Syrotjuks Zugehörigkeit zum Internationalen Komitee der Vierten Internationale nicht anzugeben.

In Russland postete eine Gruppe namens „Arbeiterklasse“ auf ihrer Social-Media-Seite eine Erklärung der WSWS, in der die Freilassung von Bogdan Syrotjuk gefordert wird. Die WSWS erhielt außerdem Zuschriften von einzelnen Personen in Russland und der Ukraine, die die Kampagne unterstützen.

In einer solchen Botschaft heißt es: „Freiheit für die politischen Gefangenen.“ Latif aus Usbekistan schreibt: „Meinungsfreiheit, lasst ihn frei!“ Ksenia aus Serbien schreibt: „Freiheit für Bogdan! Unterstützung aus Serbien!“  

Adrian aus dem Vereinigten Königreich erklärt: „Sozialismus bedeutet Freiheit von den Fesseln des Imperialismus für die Arbeiterklasse. Wir müssen unsere Stimme erheben und alle Friedensaktivisten unterstützen.“ Terry, ebenfalls aus Großbritannien, schreibt: „Die unrechtmäßige Inhaftierung von Bogdan ist eine Anklage gegen das Fehlen von Meinungsfreiheit und von demokratischen Rechten in der Ukraine.“

Michael aus Australien schreibt: „Die Verfolgung von Bogdan, Julian Assange, David McBride, Chelsea Manning und Edward Snowden entlarvt die Kriegspläne der Kapitalistenklassen und ihrer politischen Vertreter. Die Unterdrückung demokratischer Rechte geht Hand in Hand mit Kriegsvorbereitungen und der Unterdrückung von jeglicher Antikriegsstimmung. Bogdan und alle verfolgten Whistleblower müssen sofort freigelassen werden und frei leben können, wo auch immer sie wollen.“

In Sri Lanka haben mehrere bekannte Künstler, Akademiker und Journalisten Unterstützungserklärungen veröffentlicht. 

Kuruupu aus Sri Lanka schrieb der WSWS: „Die Verhaftung von Bogdan Syrotjuk und die Anklage wegen Hochverrats zeigen, welchen Hass die ukrainische Regierung auf demokratische Rechte und die sozialistische Perspektive empfindet. Sie zeigt auch die Heuchelei der imperialistischen Staaten, die behaupten, sie würden für den Schutz der Demokratie kämpfen. Die Widersprüche der kapitalistischen Weltordnung sind so angespannt, dass die Politiker bereit sind, einen verheerenden Atomkrieg zu riskieren. Sie können nicht länger zulassen, dass Sozialisten und Internationalisten ihre Ansichten vor einem breiteren Publikum äußern, und sind entschlossen, sie zu verfolgen. Diese Verhaftung ist eine direkte Herausforderung und Bedrohung für die internationale Arbeiterklasse, und die Arbeiterklasse sollte sofort Schritte unternehmen und als Klasse dagegen vorgehen.“

Balakrishnan aus Indien, ein ehemaliger Arbeiter in der Autozulieferer-Industrie und Unterstützer der WSWS, verurteilte die Verhaftung Syrotjuks ebenfalls und schrieb: „Ich verurteile die Verhaftung von Genosse Bogdan durch das pro-imperialistische und faschistische Selenskyj-Regime auf das Schärfste und fordere seine sofortige Freilassung.“

Balakrishnan arbeitete früher in einem Werk von Motherson Automative Technologies and Engineering (MATE) im Industriegebiet Sriperumbudur und Oragadam am Stadtrand von Chennai, der Hauptstadt des südindischen Bundesstaats Tamil Nadu.

Er und 38 weitere Motherson-Arbeiter hatten 2020 einen 140-tägigen Streik für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen organisiert und wurden willkürlich entlassen. Jetzt arbeitet er hart auf einer Baustelle und verdient nur 850 Rupien (9,40 Euro) pro Tag, von denen er vier Kinder ernähren muss. Er erklärte:

„Arbeitern und Jugendlichen in Indien wird zunehmend bewusst, dass die imperialistischen Mächte der Nato und der USA in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg gegen Russland führen. 

Genosse Bogdans prinzipielle und mutige Haltung inspiriert mich sehr. Mit seinem Aufruf zur Klassensolidarität der russischen und der ukrainischen Arbeiter stellen er und seine Genossen sich gegen die reaktionären national-chauvinistischen Kriege, die von den herrschenden Eliten sowohl in Russland als auch in der Ukraine geführt werden.“

Balakrishnan wies auf den Zusammenhang zwischen dem von den USA unterstützten völkermörderischen Krieg Israels gegen die Palästinenser in Gaza und den zunehmenden Angriffen auf Antikriegsdemonstrierenden hin, die sich besonders gegen Studierende in den USA richten, und erklärte: „Die einzige progressive Lösung für die wachsende Gefahr eines katastrophalen atomaren dritten Weltkriegs ist der Kampf für die sozialistische Weltrevolution. Die hindu-chauvinistische Modi-Regierung hat sich hinter den US-Imperialismus und dessen Kriegskurs gegen China sowie hinter Israels völkermörderischen Krieg gegen die Palästinenser in Gaza gestellt.

Das Schicksal der Arbeiter in Indien ist eng mit dem der Arbeiter in den imperialistischen Ländern und in anderen Ländern im Kampf für den Weltsozialismus verbunden.“

Um euch am Kampf für Bogdan Syrotjuks Freiheit zu beteiligen, unterzeichnet und verbreitet die Petition, postet ein Statement und spendet hier.

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